Organisation des LPV

30 + 1 Jubiläum des LPV Kronach am 22.10.23

Infoflyer zu der Veranstaltung


mit gleichen Rechten und Pflichten vertreten sind.

Beraterfunktion übernehmen außerdem:

Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:(nach Wahl am 13.10.2021)

1. Vorsitzender: Landrat Klaus Löffler, Bereich Kommunen
stellv. Vorsitzender: Erwin Schwarz, Bereich Landwirtschaft
stellv. Vorsitzender: Prof. Dr. Kai Frobel, Bereich Naturschutz
Schriftführer: Heinrich Bauersachs, Bereich Landwirtschaft
weitere Vorstandsmitglieder: Elisabeth Hoffmann, Bereich Naturschutz
Bernhard Schmitt, Bereich Naturschutz
Uwe Pausch, Bereich Naturschutz
Heinz Schubert, Bereich Landwirtschaft
André Martin, Bereich Landwirtschaft
Angela Hofmann, Bereich Kommunen
Frank Jakob, Bereich Kommunen
Gerhard Wunder, Bereich Kommunen


Ziele des Landschaftspflegeverbands

Landschaftpflege ist ein vielschichtiger Begriff und umfasst eine Fülle von pflegerischen und gestalterischen Maßnahmen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass großflächige Standardkonzepte wenig erfolgreich sind. Behutsame Konzepte, die vor Ort entwickelt werden, beziehen dagegen die speziellen Eigenarten jeder Biotopfläche ein. Wir können so den jeweils vorhandenen Pflanzen- und Tierbestand optimal berücksichtigen.

Der Landschaftspflegeverband Frankenwald, Landkreis Kronach hat sich deshalb zweierlei zur Aufgabe gemacht: Zunächst wollen wir bestehende Flächen mit Pflegemaßnahmen erhalten, und zudem neue, miteinander vernetzte Lebensräume anlegen. So gewinnen weite Bereiche unserer heimischen Kulturlandschaft an Wert.



Finanzierung

Die Anlage und Pflege von Biotopen wird aus verschiedenen staatlichen Programmen unterstützt. Das Bayerische Umweltministerium gibt in der Regel einen Zuschuss von 70 % der Kosten. Weitere 15 % werden vom Landkreis zur Verfügung gestellt.

Der Landschaftspflegeverband ermöglicht Gemeinden, aber auch privaten Grundstückseigentümern, wertvolle Biotopflächen mit 15 % Eigenanteil zu erhalten, zu gestalten oder neu zu schaffen. So können Grundstückseigentümer einen entscheidenden Beitrag für einen gesunden Naturhaushalt leisten.



Wie komme ich an Fördergelder für Pflegemaßnahmen?

  • Gemeinden, Verbände und Privatpersonen wenden sich persönlich oder schriftlich mit einem Antragsformular an die Mitarbeiter des Landschaftspflegeverbandes.

    Während einer gemeinsamen Besichtigung der Flächen können bereits die notwendigen Maßnahmen besprochen werden. Die Antragstellung ist jeweils bis 1. Oktober für das darauffolgende Jahr möglich. Antragsformulare erhalten Sie bei unseren Geschäftsstellen.

    Der Landschaftspflegeverband wickelt dann die Planung sowie die Formalitäten für die staatlichen Zuschüsse mit den zuständigen Behörden ab.

    Gleichzeitig können sich interessierte Landwirte um die Durchführung von Landschaftspflegemaßnahmen bewerben. Der Landschaftspflegeverband wickelt die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen ab und beauftragt dazu meist einen geeigneten Landwirt, der dann mit dem Verband seine Arbeitszeit und Maschinenstunden abrechnen kann.

    Nach Durchführung der Maßnahme wird obiges geprüft, abgerechnet vom Landschaftspflegeverband sowie der Verwendungsnachweis erstellt.

    Nähere Informationen erhalten Sie über unsere Geschäftsstelle.



    Beispiele für Landschaftspflegemaßnahmen
    Wiesenmahd
    Blumenwiese im Frankenwald

    Für artenreiche Wiesen wird eine jährliche Mahd gefördert. Dies hindert konkurrenzstärkere Pflanzen daran, seltenere Arten zu überwachsen und letztlich zu verdrängen. Wertvolle Biotope wie die frankenwaldtypischen Bärwurz- oder Arnikawiesen können damit geschützt werden. Sie bieten vielen Tieren einen Lebensraum und das anfallende Bergwiesenheu eignet sicht hervorragend als Futter für Rinder und Pferde.



    Beweidung
    Hochlandrind bei Tettau

    Die extensive Beweidung von Flächen mit Rindern bietet ebenfalls wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen und stellt für Landwirte eine wichtige Einkommensquelle dar. Mit der Vermarktung des Weidefleisches als regionale Spezialität wird dem Verbraucher ein hochwertiges, gesundes Nahrungsmittel aus dem Frankenwald angeboten.



    Renaturierung der Frankenwaldtäler
    Dunkle, sehr artenarme Fichtenmonokulturen werden in helle, offene und artenreiche Biotope umgebaut, wie hier am Beispiel des Tettautales.

    Die mageren, von Fichtenwäldern eingefassten Talwiesen wurden jahrhundertelang extensiv genutzt. So konnten sich interessante Lebensgemeinschaften mit vielen seltenen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten entwickeln. Fichtenaufforstungen und Nutzungsaufgabe beseitigten diese Lebensräume im 20. Jahrhunder.

    Durch die Rücknahme der Fichtenforste und die Förderung der Wiesenmahd werden wertvolle Offenlandbereiche erhalten und wieder miteinander verbunden. In geschlossenen Waldgebieten werden sie zu naturnahen Laubwäldern umgebaut.



    Streuobstwiesen

    Der Name rührt daher, dass die Hochstamm-Obstbäume zerstreut auf der Fläche angepflanzt werden. In früheren Zeiten waren sie typische Bestandteile unserer Kulturlandschaft und wurden vor allem an den Ortsrändern angelegt. Streuobstwiesen bereichern das Landschaftsbild, bieten zahlreichen Tieren eine Heimat und dienen dem Biotopverbund. Der Landschaftspflegeverband finanziert und organisiert die Neuanlage von Streuobstwiesen.

    Das hier angebaute Obst bietet dem Verbraucher, ebenso wie das Weidefleisch, ein qualitativ hochwertiges, regional erzeugtes Nahrungsmittel.



    Feuchtgebiete

    Durch den Erhalt oder die Neuschaffung natürlicher Feuchtbiotope werden unersetzliche Lebensräume geschützt bzw. begründet. Schwerpunkt der Maßnahmen im Frankenwald sind die naturnahe Gestaltung der Floßteiche und -bäche.

    Fast die Hälfte aller Tierarten lebt in Feuchtgebieten. Rund ein Viertel der gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Pflanzen wachsen auf feuchten Standorten. Auch dienen derartige Bereiche Tieren wie Libellen, Graureihern oder Schwarzstörchen als wichtige Nahrungsquelle.



    Artenschutz

    Alle diese Maßnahmen verbessern die Lebensbedingungen der für den Frankenwald typischen und der gefährdeten Arten. Einige Arten benötigen jedoch ganz gezielte Schutzmaßnahmen.

    So brauchen die Fledermäuse den Erhalt ihrer Quartiere: Sie leben im Sommer meist unter Verkleidungen oder Dachstühlen im Siedlungsbereich, im Wald in Baumhöhlen und im Winter in den alten Bergwerksstollen und Kellern.

    Früher bei uns weit verbreitet, wurde dem Uhu (Bubo bubo) v.a. in den vergangenen Jahrhunderten stark nachgestellt. Im Frankenwald hat er heute selten Nachwuchs. Deshalb fördert der Landschaftspflegeverband gezielte Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise die Freistellung von Steinbrüchen in denen der Uhu brüten kann.

    Sehr selten ist es geworden, das Holunderknabenkraut (Dactylorhiza sambucina). Es ist ein Bewohner alter, nur mit wenig Festmist gedüngter Wiesen. Die Eigentümer dieser Biotope werden vom Landschaftspflegeverband beraten und die Mahd der Wiesen finanziert.