Das ca 2100 ha große Projektgebiet umfaßt das Tal der Teuschnitz und liegt im Naturpark Frankenwald im Landkreis Kronach.
Es stellt vom Quellbereich bis zur Einmündung in die Kremnitz einen naturschutzfachlichen hochwertigen Lebensraumkompkex dar.
Geprägt ist dieses typische Frankenwaldtal im Oberlauf von bodensauren Magerrasen, Feucht- wiesen, Ackerflächen, Fichtenforsten, einzelnen Gebüschformationen und Teichen unterschiedlicher Nutzungsintensität. Bachabwärts geht der Projektraum in ein frankenwaldtypisches Kerbsohlental mit Grünlandnutzung im Talbereich, Fichtenwäldern an den Hängen und Äckern und Wiesen auf den Hochflächen über. Dieses Untersuchungsgebiet bietet für viele vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten eine Rückzugsmöglichkeit aus intensiver genutzten Regionen.
Veränderungen im Landschaftsbild v. a. durch Aufforstungen und landwirtschaftliche Intensivierungen haben aber auch im Teuschnitztal zur Gefährdung bzw. zum Verschwinden von Arten geführt.
1989 wurde das ABSP-Pilotprojekt Teuschnitz-Aue gestartet, um die Landschaft nach Vorgaben des Arten- und Biotopschutzes zu pflegen und zu gestalten und die gewonnenen Erfahrungen auf andere Gebiete übertragen zu können.
Für den Naturschutz und die Landschaftspflege stellen die Erhaltung und der Schutz der Teuschnitzaue eine höchst dringliche Aufgabe dar. Eine Vielzahl gefährdeter Pflanzenarten, die in die Roten Listen der bedrohten Farn- und Blütenpflanzen aufgenommen wurden, sind auf den Berg- und Feuchtwiesen beheimatet.
Bedroht wird dieser artenreiche Lebensraum durch Überdüngung, Umwandlung von Grünland in Ackerflächen und vor allem durch die Begründung von Fichtenmonokulturen.
Zu den stark gefährdeten Arten zählen z.B. die Arnika, die Perückenflockenblume und einige Orchideen. Die ebenfalls gefährdete Bärwurz kommt hier noch in großen Beständen vor.
Der mosaikartige Aufbau des Teuschnitztales mit dem Wechsel von Stillgewässern, Feuchtwiesen, Brachen, Hochstaudenfluren und Hecken bietet u.a. einen Lebensraum für Heckenbrüter (z.B Neuntöter), Wiesenbrüter (z.B. Wiesenpieper, Braunkehlchen) und seltene Libellenarten.
Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hat seine Folgen auch hier im Teuschnitztal hinterlassen. Viele kleine landwirtschaftliche Betriebe konnten ihre Existenz nicht mehr sichern und gaben den Betrieb auf. Die nicht mehr genutzten Wiesen wurden v.a. in Fichtenforste umgewandelt. Die Grafiken verdeutlichen die Entwicklung am Oberlauf der Teuschnitz in den Jahren 1956 bis 1990. Die dritte Darstellung zeigt die entnommene Fichtenriegel bis zum Jahr 1996 und die geplanten Maßnahmen.
Folgende Maßnahmen wurden nach Vorgaben des bayerischen Arten- und Biotopschutzprogrammes und aktuellen Erhebungen durchgeführt:
Um bedrohte Pflanzen wie z.B. verschiedene Orchideenarten, Arnika oder Bärwurz zu erhalten, wird für die Wiesen ein spezielles Pflegeprogramm abgeschlossen. Hierbei mähen die Bauern einmal jährlich im Juli. Auf Düngung wird verzichtet und das Heu vermarktet.
Durch Entnahme von isolierten Fichtenriegeln wurde der Wiesenbrüterlebensraum vergrößert. Dabei wurden in den Jahren 1990 biss 1994 insgesamt 4,21 ha artenarme Fichtenforste (vor allem im Quellbereich und Oberlauf der Teuschnitz) in extensiv genutzte Wiesen und Brachen umgewandelt. So entstand ein grösserer Vernetzungskorridor im oberen Bereich des Teuschnitztales.
Bereits in der darauffolgenden Saison konnten in diesen Bereichen Neuansiedlungen von Wiesenpiepern und Braunkehlchen dokumentiert werden. Heute blühen hier wieder Arnika, Perückenflockenblume und Schmalblättriges Wollgras.