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Agrarlandschaft Oberfranken - Zeitgemäße Lösungen für die "Lebensgemeinschaft Rebhuhn"

Begleituntersuchungen

Als Projektmitarbeiterin koordiniert Susanne Bosecker (E-Mail) u.a. die Module Störungsmonitoring und Genetische Analyse von Kotproben im Rahmen der Begleituntersuchungen.

  1. » Störungsmonitoring
  2. » Genetische Analyse von Kotproben
  3. » Erfolgskontrolle und Monitoring

Wildkameras  -  Foto: Dr. André Maslo

Störungsmonitoring

Eine tragende Rolle hierbei wird die Erfassung von Störungen sein, denen die Rebhühner im Jahreslauf ausgesetzt sind. Ganz entscheidend ist die Reproduktionszeit von gut 45 Tagen, die für eine Eiablage und die erfolgreiche Brut unbedingt störungsfrei sein muss. Fast ebenso bedeutend sind Störungen im Winter. Vor allem in deckungsarmen Agrarlandschaften zwingen Störungen die Rebhühner ständig zu energieaufwendigen Standortwechseln.

Wildkameras dokumentieren an genutzten Lebensraumparzellen und häufig frequentierten Habitatelementen Störungen durch freilaufende Hunde von Spaziergängern oder auch streunende und/oder verwilderte Hauskatzen.

Daneben bieten Wildkameras auch einen aufschlussreichen Einblick in das Vorkommen von Fressfeinden des Rebhuhns, insbesondere dort, wo Vergleiche zur Situation mit Revieren gezogen werden sollen, in denen Raubsäuger aus Artenschutzgründen intensiver bejagt werden.

Nach mehrwöchigen Standzeiten werden die Aufnahmen ausgewertet und die Ergebnisse dokumentiert und aufbereitet.

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Genetische Analyse von Kotproben. Foto: Dr. André Maslo

Genetische Analyse von Kotproben

Eine genetische Besatzanalyse soll Aufschluss über die Verbindungen der Rebhuhnpopulation in der Region geben. Dazu werden Kotproben (sog. Gestüber) gesammelt und in geeigneten Instituten auf ihren Verwandtschaftsgrad hin untersucht.

Die Ergebnisse sollen Antworten auf die Frage geben, ob aufgrund einer sehr gering gewordenen Dichte an Brutpaaren in manchen Regionen oder gar eines Erlöschens von Populationen in einigen Landstrichen bereits Verinselungseffekte, wie etwa beim Birkwild, auftreten. Besonders aufschlussreich wird diese Analyse dadurch, dass sie zu Anfang und zu Ende des Projektes durchgeführt wird. Dadurch wird ein vorher/nachher Lagebild erkennbar. Unterstützt wird dieses Modul voraussichtlich durch eine Bachelorarbeit, die die möglichen Ausbreitungskorridore bzw. Dispersionshindernisse des Rebhuhns in der Region untersucht.

Die Proben werden jeweils in denselben Arealen gesammelt. Auf diese Weise wird es möglich, den Erfolg der umgesetzten Maßnahmen hinsichtlich einer Vernetzung von Teilpopulationen zu untersuchen, ohne die Tiere invasiv besendern zu müssen und damit einer erhöhten Prädation auszusetzen (s. GOTTSCHALK&BEEKE).

Besonders dazu geeignet sind diejenigen Reviere, die das Zusatzmodul "Moderate, wildbiologisch überwachte und selektive Zufütterung" einbinden. An den Fütterungen lässt sich v.a. im Vorfrühling sehr leicht Gestüber einsammeln, das auch verschiedenen Brutpaaren zugeordnet werden kann. Besonders während der Balz, einer Zeit mit erhöhter Durchmischung des Besatzes, ergeben sich wichtige Detailinformationen zum Schutz des Rebhuhns.

Rebhuhnprojekt.de - Ein Projekt zum Schutz des Rehbhuhns im Landkreis Göttingen.

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Ackerwildkräuter -  Foto: Christine Neubauer

Erfolgskontrolle und Monitoring

Analog zur genetischen Besatzanalyse wird eine Untersuchungsreihe im Vorfeld und eine zum Projektende hin durchgeführt. Untersucht werden dabei nicht nur das Rebhuhn, sondern auch andere Offenlandarten, wie Braunkehlchen, Feldlerche, Kiebitz und Schafstelze als Charaktervögel der Agrarlandschaft sowie Insekten, Wildbienen und Ackerwildkräuter.

In diesem Projekt sollen im Rahmen des Monitorings auch neue Wege beschritten werden:
Neben klassischen Feldmethoden bietet sich insbesondere bei schwer zu beobachtenden Arten, wie dem Rebhuhn, d.h. im Sommer und Herbst, um den Bruterfolg abzuschätzen, die experimentelle Nutzung von Drohnen an. Drohnenüberflüge werden in immer größerem Maße zum Monitoring eingesetzt und könnten ein probates Mittel sein, sehr wenig invasiv und in relativ kurzer Zeit z.B. die Strukturelemente und Lebensraumparzellen eines Bereichs abzufliegen. Mittels Wärmebild werden die vorhandenen Vögel und Säuger kartiert. V.a. in der Zeit der Reproduktion mit Jungvögeln und anderen Jungtieren könnte dies v.a. in dichter Vegetation eine wirkungsvolle Methode sein, Bestände regelmäßig und relativ störungsfrei zu quantifizieren. Ob die Technik in der Lage ist, kleine Lebewesen in sommerlicher Vegetation bestimmungssicher abzubilden, wird Teil dieses Versuchs sein.

Für die Übertragbarkeit der Ergebnisse ist ein belastbares Monitoring Grundvoraussetzung, denn aus dem Projekt soll ein Handlungsleitfaden werden, der ohne große Einschränkungen und nur mit regionalen Adaptionen universell einsetzbar ist.

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